Holzner & Bertagnolli Engineering

Büro- & Verwaltungsgebäude

Baujahr

Fertigstellung 2020

Zone

Burggrafenamt

LANA

Bautyp

Neubau

Klimahaus Standard A

Architekt/Partner

Studio PICHLER ARCHITECTS

Arch. GUMMERER KLAUS

Materialien, Bauweisen und formale Konzepte in der zeitgenössischen Architektur unterliegen im Laufe der Zeit einem ständigen Wandel. Die funktionalen, technologischen und kommunikativen Bedürfnisse reagieren ihrerseits auf diese kontinuierliche Entwicklung. Ein Bauwerk ist als ein Prozess angelegt, das all diese verschiedenen Aspekte und ihre Variablen berücksichtigen muss. Der Beton wird hier zum sinnbildlichen Element dieser Transformationen, zu einem Material für das Gesamtdesign, zum architektonischen Organismus, der in der Lage ist, sowohl den konstruktiven Anforderungen gerecht zu werden, als auch den Raum zu gestalten und gleichzeitig das technische Know-how des Bauherren, welche für die Tragwerksplanung verantwortlich war einfließen zu lassen. Der neue Firmensitz für das Ingenieurbüro „Holzner & Bertagnolli Engineering“ präsentiert sich als großzügiger und funktioneller Stahlbeton- Glasbau, puristisch und klarlinig, „komplett reduziert“. Grundlegende Entwurfsidee war es, das Stahlbetonskelett nach außen zu stellen, anstatt die tragende Struktur zu verkleiden, das Konstruktionsprinzip ist gleichzeitig architektonisches Stilmittel. Die eigens vorgefertigten und 11m hohen filigranen Betonsäulen ohne Fugen bilden die prägenden Elemente des Neubaus und eine durchlässig leichte Fassade. Die Grundrissform des Gebäudes wird durch das Grundstück definiert. Das kompakte Bauvolumen bietet Platz für 75 Mitarbeiter und besteht aus einem unterirdischen und 3 oberirdischen Geschossen. Durch eine statisch anspruchsvolle, stützenlose Auskragung entstand im Erdgeschoss ein U-förmiger, überdachter und somit witterungsgeschützter Außenbereich vor dem Haupteingang, der in den großzügigen, offenen Empfangs- und Wartebereich führt. Um diesen sind lichtdurchflutete Büros und Sitzungsräume angeordnet. Aus akustischen Gründen wurden dort unbehandelte Holzfaserplatten an den Decken angebracht, ansonsten, gibt es Sichtbetondecken, sowie hellgraue Böden, welche die Betonfamilie erweitern. Mit dem Entwurf der tragenden Struktur ging gleichzeitig die Planung der Haustechnik einher, die Rohre des Heizkühlsystems wurden in die Decken integriert und geben direkt Wärme und kühle Luft in den Raum ab. Licht gelangt nicht nur über die rahmenlosen Verglasungselemente der Außenfassaden nach innen, im Zentrum des Gebäudes holt ein offener Lichthof mit Glasdach noch großzügig zusätzlich Helligkeit herein. So entsteht in Kombination mit der Fassade ein durchgehend lichtdurchfluteter, transparenter und leichter Baukörper. Hier im Zentrum ist auch die Erschließung mit dem zentralen, Treppenaufgang positioniert, samt Aufzug im Betonkern. Die vorgefertigten Treppenstufen aus Beton sind nur in den Aufzugsschacht eingespannt, was die Treppe leicht und luftig erscheinen lässt und gleichzeitig auch die Möglichkeiten des Materials aufzeigt. Felssicherungsnetze aus Edelstahl, welche in der Geotechnik verwendet werden dienen, eingespannt in pulverbeschichtete, dunkle Metallrahmen, als Geländer. Das Lärchenholz, mit dem die Fassadenfenster im Innenbereich eine Laibung erhielten, setzt wohnlich warme Akzente. Die beiden Obergeschosse kommunizieren über die zentrale Erschließung und dem Lichthof mit dem Erdgeschoss und dem Empfangsbereich, neben den hier angeordneten lichtdurchfluteten Büro- und Besprechungsräumlichkeiten findet im ersten Obergeschoss auch noch eine kleine Bibliothek mit Sitzgelegenheiten Platz. Die Linearität der langen, rechteckigen Leuchten in den Räumen wird von den runden, scheibenförmigen Lampen in den Gängen dezent durchbrochen. Das Gebäude ist als klimaneutral zertifiziert.

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