Die Grundsatzfrage, die bestehende Schule zu sanieren oder durch einen Neubau zu ersetzen, wird 2010 von der Gemeindeverwaltung zugunsten eines Neubaus entschieden. Das Projekt ist als zeitgemäße Ergänzung der dörflichen Struktur entwickelt worden, mit Bedacht auf den gebauten Kontext: klar und einfach in der Grundform mit Bezug auf die Bautradition und unter Vermeidung modischer Architekturformen. Die neue Grundschule, zwischen Widum und Vereinshaus positioniert, rahmt den Dorfplatz und verdichtet den Ortskern. Während die Satteldächer eine klare Referenz an die umgebenden Gebäude darstellen, lassen die großen, präzise gesetzten Gebäudeöffnungen auf eine besondere Nutzung schließen. Die Auftraggeber wünschten sich aus Überzeugung ein nachhaltiges und umweltfreundliches Gebäude aus Holz. In einer Region, in der Holz in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht, ist das Errichten eines Holzhauses die umweltfreundlichste Art des Bauens. Weite Transporte von Baumaterial sind so vermeidbar. Holz ist leicht zu bearbeiten und daher auch von kleineren lokalen Handwerksbetrieben in hoher handwerklicher Perfektion zu verarbeiten. Hier schließt sich der Kreis der regionalen Wertschöpfungskette.
Publiziert: Turrisbababel #119 - 10/2020