Vom Stall und Stadel zum Wohlfühlhaus Mit dem Vorschlag des Architekten, eine 200 Jahre alten Stall und Stadel in ein Wohngebäude zu transformieren, sollte sich für Johannes Wiesler der lang gehegte Traum vom eigenen Haus in seinem Wohnort erfüllen. Die statischen Funktionen des ortstypischen „Pfeilerstadels“ sind auf Eck- und Zwischenpfeiler aus Bruchsteinmauerwerk reduziert, dazwischenliegende Wandflächen durch einfache Holzwände gefüllt. In diese Hülle stellte der Architekt den neuen Wohnkubus, in Ständerbauweise gefüllt mit Holzfaserdämmung, gegründet auf einer neuen Stahlbetondecke samt Pfeilern und Fundamenten im Kellergeschoss (Stall). Die vorhandenen Außenwände ließ er sanft sanieren. Der Wohnbereich erstreckt sich über das Erd- und der private Schlafbereich über das gesamte Dachgeschoss. Großflächig in die Außenhaut eingelassene Verglasungen bieten spektakuläre Ausblicke in die örtliche Landschaft. Das energetische Konzept bewährt sich bestens im Klima des Tauferertales mit seinen kalten Nächten und der geringen Sonneneinstrahlung in den Wintermonaten. Die neue, hochgedämmte Hülle erwärmt sich bei Sonnenschein über die Fensteröffnungen. Das Wohngebäude selbst ist ein zweigeschoßiger Raum mit unterschiedlichen Raumhöhen bis ins kleinste Detail durchdacht und vermittelt durch den fein abgestimmten Holzbau innen und außen das, was es sein soll: einen Rückzugsort zum Leben und Erholen und bildet mit den umliegenden Bestandshäusern ein wohliges Ensemble.