Haus am Sägeweg

Einfamilienhaus

Innenarchitektur

Baujahr

Fertigstellung 2023

Zone

Unterland

TRUDEN

Bautyp

Neubau

Klimahaus Standard A

Architekt/Partner

Studio Architekt Daniel Ellecosta

Arch. ELLECOSTA DANIEL

Auf 1.100 m im Süden des Südtiroler Unterlandes liegt die kleine Ortschaft Truden im Naturpark mit seiner frugalen, von verputzten Lochfassaden und Einfachheit geprägten Bautradition. Hier entlang des Sägeweges entstand in den letzten Jahrzehnten eine relativ dichtbebaute Einfamilienhaussiedlung, inmitten welcher das „Haus am Sägeweg“ auf einem bereits bestehenden Garagenunterbau errichtet wurde. Bedingt durch die baulichen Gegebenheiten, wurden die Räumlichkeiten des Einfamilienhauses auf zwei Stockwerke verteilt und durch einen eingeschossigen Zubau westseitig an die Terrasse des Nebengebäudes angeschlossen. Mit der Pfarrkirche im Rücken, bildet es eine zeitgemäße Interpretation der dörflich geprägten Architektursprache von Truden, welche die Qualität des Alltäglichen und der Bautradition aufnimmt und in einer reduzierten Form widerspiegelt. Die Aufnahme von wesentlichen Baumerkmalen des Ortes erschafft so einen präsenten und trotzdem zurückhaltenden Baukörper: Eine klare Lochfassade in Massivbauweise, ohne nach außen stehende Elemente, geprägt allein vom händisch, glatt aufgetragenem Marmorino Putz mit typischen Porphyr Zuschlägen und rötlicher Farbe, sowie akzentuierte, rotbraune, gestockte Betonelemente und Fenster aus Weißtanne, schaffen im Zusammenspiel mit der typischen Dacheindeckung aus Mönch-Nonne-Ziegel ein apartes, zeitgemäßes Gesamtbild. Die angedeutete Geschossteilung sowie ein westseitiger Gebäudeeinschnitt strukturieren die Fassade und betonen die Klarheit des Entwurfes. Eine höhenmäßige Verschiebung in Bezug auf den Sägeweg sowie die gedeckte Positionierung der Nachbargebäude, definiert nordseitig, zum Hauptdorf hin, eine eher verschlossene Fassadengestaltung und somit eine Ausrichtung der Öffnungen nach Osten, Süden und Westen mit raumhohen Verglasungen und fokussiertem Blick, über die tiefer liegenden Nachbarhäuser hinweg, in Richtung Wald und Naturpark. Rötliche Stoffmarkisen sorgen dabei für Privatheit und Sonnenschutz. Durch die rechtwinklige Anordnung von Haupthaus und Zubau sowie der verbindenden Überdachung und den Rücksprung wird eine angedeutete Innenhofsituation geschaffen, welche nutzbaren und geschützten Außenraum erzeugt. Im Inneren wird die Klarheit des Entwurfes in Form und Material fortgesetzt: Sämtliche Holzelemente, wie Möbel, Türen, Fenster Holzböden sind aus Weißtanne gefertigt, alle Metallelemente, Türgriffe und Armaturen aus Bronze, Steinelemente wie etwa die Küchenplatte bestehen aus rotbraunem Porphyr. Raumprägend sind hierbei tiefliegende, in Weißtanne ausgekleidete Türleibungen, ebenso wie bündig zum Putz ausgeführte Fensterleibungen und eine satteldachförmige Gestaltung der Decken im Bereich der Schlafzimmer. Ein Kochblock aus Bronze und rötliche Wandoberflächen nehmen genauso wie die typische, in die Wand geschobene Ofenbank einen zentralen Stellenwert in den Wohnräumlichkeiten ein.

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