Im Jahre 2015 lobten die Bauherren Familie Pichler gemeinsam mit dem HGV einen Architekturwettbewerb aus. Darin ging es um ein Vision für die Zukunft des traditionsreichen Betriebs. Vorliegendes Projekt stellt die erste Bauphase des gewonnenen Gesamtkonzeptes dar. Dem Entwurf ging eine intensive Auseinandersetzung mit dem Ort und der Bauaufgabe voraus. Die Stärken und Schwächen des Betriebes wurden analysiert, die Wünsche der Bauherren kritisch hinterfragt, um eine Gesamtvision zu ermöglichen. Das Gasthof-Restaurant Haller befindet sich in sehr ruhigen Lage leicht oberhalb von Brixen (Ortsteil Kranebittt). Die Erreichbarkeit von der Stadt aus ist problemlos zu Fuß, mittels PKW oder auch öffentlichen Verkehrsmittel gegeben. Die Zufahrt erfolgt direkt über die Weinbergstraße. Das Leitmotiv auf welchem der Entwurf aufgebaut wurde stand unter dem Motto Gasthof Haller Wohlfühlen im Weinberg Zusätzlich zur freundlichen familiären Atmosphäre soll auch die Architektur zum Wohlbefühlen und Erleben dieses Orts und Ambientes beitragen. Dabei baut der gesamte Entwurf auf die Fortführung des einer Umarmung ähnelnden Weingartens rund um das Gebäude auf. Die Terrassierung des neuen Gebäudes und die vorgelagerte begrünte Holzkonstruktion wird als symbolische Fortführung der Reben für die gemeinsame Verbindung zwischen Alt und Neu gesehen, fast als ein gemeinsames Dach das sich über die architektonische Landschaft legt. Der neu errichtete Baukörper ist teilweise auf dem Bestandsgebäude des Stadels aufgestockt und wird mit den 18 neuen Zimmersuiten terrassenförmig in den Hang integriert. Die behutsame Einbindung in das bestehende Gelände ist von den dahinterliegenden Natursteinmauern inspiriert. Zahlreiche Varianten einen direkten Anbau des Zimmertraktes an den Bestand wurden fallen gelassen, da die Aussicht und Offenheit in Richtung Weingarten nicht mehr gegeben war und dadurch die rundumliegende Wohnlandschaft zu stark in den Vordergrund gerückt wird. Städtebaulich würde der Hotelkomplex zu dominant in Erscheinung treten und als starker Riegel eine Zäsur im Landschaftsbild hinterlassen, die nicht angemessen erscheint. Zudem ist die Aussicht über das Eisacktal und die Exposition nach Süden für sämtliche gegeben. Ziel des Grünraum bzw. Außengestaltungskonzeptes ist es, einen fließenden Übergang zwischen den rundumliegenden Weinreben und der neuen Pergola zu schaffen basierend auf den klaren Raster von 2,5*2,5m, der sich teilweise auflöst bzw. sich auch im Weingarten in Form von Terrassen oder auch Brunnen fortsetzt. Die Einbindung ins natürliche Gelände erfolgt durch zwei hintereinanderliegende abgestufte Natursteinmauern mit einer Höhe von maximal 160cm. (Die derzeit bestehenden Mauern im Weinberg sind teils bis zu 4m hoch)
Publiziert: HGV am 09.03.2016