Ausgangspunkt für den Entwurf für dieses Projekt ist der phantastische Ort, der herrliche Ausblick auf die Dolomiten und das von Hubert Lanzinger erbaute und architekturhistorisch wertvolle Gebäude des Gasthauses „Briol“, welches 1928 fertig gestellt wurde. Die Bauherrin wollte das bestehende Hotel um ca. 10 Gästezimmer mit Bädern erweitern. Eine einfache Küche, ein Aufenthaltsraum, ein Technikraum und ein Waschraum sowie der Wunsch nach einer Sauna mit Ruheraum und einem Weinkeller sollten den reibungslosen Betrieb auch im Winter möglich machen. Ausgehend von der einfachen, linearen Form des Hauptgebäudes von „Briol“, wurde dieses neue Gebäude in einer zeitgemäßen Formensprache mit einer kompakten monolithischen Form entworfen. Selbstbewusst, aber nicht aufdringlich, steht es in der Landschaft, an jener Stelle, an der einst das 1982 abgebrannte „Einäugl“ stand. In den oberen 3 Stockwerken sind die Gästezimmer mit ihren Bädern untergebracht. Jedes Zimmer besitzt eine Loggia, die nur durch ein großes Fenster von diesem getrennt ist und eine herrliche Aussicht auf die Umgebung bietet. Im Erdgeschoss schließt sich an das Foyer die offene Küche u. der Aufenthaltsraum an. Im 2. Untergeschoss findet sich die Sauna mit Ruheraum und direktem Ausgang ins Freie sowie der Weinkeller mit seiner natürlichen Felswand. Das „Kleid“, die Holzfassade des neuen Gebäudes, soll die enge Verbindung zum Hauptgebäude unterstreichen ohne jedoch eine Kopie des alten „Briol“ zu sein. Die vertikal gegliederten Bretter und Kanthölzer aus Lärchenholz, sollen den eigenständigen Charakter des neuen Gebäudes unterstreichen und ihm etwas mehr Plastizität verleihen. Beim untersten bewohnbaren Geschoss des „Einäugl“ ist die Außenmauer nicht verkleidet, sondern mit einem Kalkputz versehen und geschützt. Das unterste Geschoss ist vollständig im Erdreich eingebettet und man kann dies von außen nur durch die größere Lichtöffnung im Südwesten des Geländes erahnen. Die Dachterrasse ist teilweise begrünt und bietet einen herrlichen Rundumblick auf die umgebende Landschaft. Bei der Wahl der Baumaterialien wurde auf einen engen Bezug zur lokalen Bautradition geachtet und sehr auf die Natürlichkeit, Gesundheit und Ökologie der eingesetzten Baustoffe bedacht. Die erdberührenden Außenmauern wurden aus statischen Gründen und zum Schutz gegen die Feuchtigkeit in Beton gegossen, die Mauern mit ökologischem Ziegelmauerwerk gebaut und mit einem echten, atmungsaktiven Kalkputz verputzt. Im Inneren kann man dies am fein verarbeiteten Marmorino mit seiner natürlichen Farbe sehen und spüren. Dieser Kalkputz sorgt auch für einen guten Feuchtigkeitsausgleich und für eine gute Raumluft. In den Gästezimmern wurden die Böden mit Vollholz-Fichtenbrettern ausgelegt, der Aufenthaltsraum mit einem strapazierfähiger Lärchenboden ausgestattet. In den öffentlichen Bereichen, in den Gängen, in der Küche und im Weinkeller wurde ein belastbarer geschliffener Estrich, ähnlich einem Terrazzoboden, mit Bodenheizung eingebracht. Das neue Baumhaus Isidor, dass sich hinter dem neuen „Einäugl“ mitten im Wald befindet, wurde außer einigen konstruktiven Elementen fast vollständig mit unbehandeltem Holz und leimfrei auf 4 Stützen gebaut. Die Wände und die Decken sind aus Vollholzbohlen gefertigt, außen mit einer natürlichen Holzfaser gedämmt und dann mit einer Lärchenschalung versehen. Die raumhohen Fenster geben den Gästen die Möglichkeit, noch mehr mit der umgebenden Natur in Berührung zu kommen. Eine Besonderheit in „Briol“ gebührt auch der Tatsache, dass es vor Ort weder einen Parkplatz, noch eine Parkgarage gibt. Die Gäste reisen entweder zu Fuß oder mit dem Taxi-Jeep an. Ruhe, Stille und der damit verbundene Erholungswert von den Strapazen des Alltages sind seit Anfang an ein zentrales Erfolgskonzept von „Briol“. Briol verkörpert einen besonderen zeitlosen Urlaubsort der Stille, der Erholung und der Begegnung mit der Natur.
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Briol - Einäugl und Baumhaus "Isidor"
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Baujahr
Fertigstellung 2021
Zone
Eisacktal
BARBIAN
Bautyp
Neubau
Klimahaus Standard A
Privat
Bauherr Fink Johanna
Architekt/Partner
Arch. GALLMETZER THEODOR
Arch. Isabella Napolitano
Projektmitarbeiter:
Arch. Julian Mahlknecht