Der Neubau übernimmt die traditionelle elementare Form eines Hauses. Er soll sich in der Sequenz und im Rhythmus der sich wiederholenden Giebelhäuser an der Dorfstraße ohne Brüche einfügen. Das Gestaltungs- und konstruktivistische Prinzip der Dorfhäuser, mit ihren gemauerten, hellverputzten Baukörpern, dem eher geschlossenen Erdgeschoss und, oben drüber, mit dem leichten, filigranen, schwarzen Dachgeschoss aus Holz, wird im Neubau umkehrt. Ein transparenter Vorhang aus schlanken Holzstäben wird im Sockelbereich um das Gebäude herum gezogen, als Begrenzung eines offenen zweigeschossigen Saals. Der obere, massive Teil des Neubaus scheint somit von drei Seiten her zu schweben, weil die konstruktive Logik des Hauses hinter dem „Vorhang“ verborgen bleibt. Die gedämmten Betonwände des oberen Gebäudeteils werden mit einem hellen Putz verkleidet. Durch Abkratzen der Putzfläche bekommt die Oberfläche eine leichte Strukturierung die je nach Lichteinfall stärker oder schwächer in Erscheinung tritt. Die Schichtung der Außenfassaden entspricht der Aufteilung der Funktionen und der unterschiedlichen Konzeption der innerräumlichen Organisation beider Bereiche. Die neue Bibliothek ist ein zweigeschossiger Raum, der vom Eingang an der Dorfstraße bis ins halb unterirdische Untergeschoss reicht. Das Eingangsniveau der Bibliothek ist wie eine freistehende Galerie inmitten des Saals konzipiert. Zwischen Galerie und Glasfassade bleiben unterschiedlich breite Fugen offen, um das Sonnenlicht im unteren Geschoss abzuleiten. Nur punktuell überbrücken der Windfang im Eingangsbereich und zwei Lese-Erker in der Cafeteria und im Kindereck des Luftraums zwischen Galerie und Fassade. Glaswände, abziehbare Vorhänge, Regale und bewegliches Mobiliar gliedern den Raum, um die erwünschten Ruhezonen zu schaffen ohne auf einen Sichtkontakt aller Bibliotheksbereiche zu verzichten. Im massiven Teil des Gebäudes, auf den beiden oberen Stockwerken, sind die geschützten Werkstätten untergebracht. Im ersten Obergeschoss befinden sich die drei Werkstatträume mit Oberlichtern und jeweils einem großen Fenster, durch den die interne Tätigkeit von außen sichtbar wird. Ein zentraler verglaster Lichthof ermöglicht eine direkte Sonnenstrahlung im Kern des Gebäudes und stellt eine räumliche Beziehung mit dem großen Speisesaal mit Küche im zweiten Obergeschoss. Dem Speisesaal ist eine geschützte Loggia nach Süden vorgelagert, als Vermittlungselement zwischen diesem eher intimeren Bereich des Hauses und dem Dorfleben.
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Bautyp
Neubau
Klimahaus Standard A
Öffentlich
Bauherr Comune San Martino in Passiria (BZ)
Architekt/Partner
Studio CeZ Calderan Zanovello Architetti
Arch. CALDERAN CARLO
architetto ZANOVELLO RINALDO