Im Zentrum des zu Schlanders gehörenden Weilers Kortsch entstand ein neues Schulhaus mit Bibliothek und Kindergarten, das sich trotz seiner modernen Architektursprache natürlich in die eng zusammenstehen-den, alten Bauernhäuser einfügt. Das Grundstück befindet sich auf einem Südhang, dessen Gefälle dazu ausgenützt wurde, jeder der im Gebäude enthaltenen Institutionen ein hohes Maß an Eigenständigkeit zu geben. Da die Bauteile der Anlage in L-Form in den Baugrund gesetzt wurden, ergab sich ein geschützter Pausenhof für die Schulkinder. Von der Dorfstraße herkommend, gelangt man zuerst zur Bücherei, an deren Seite ein ansteigender Weg zum Pausenhof führt. Der Trakt mit den fünf Schulklassen wurde über der Bib-liothek errichtet. Im 90°-Winkel schließt der Turnsaal an diesen Bauteil an, weshalb auch der Haupteingang in den Eckpunkt gesetzt wurde. Durch eine große, geneigte Glasfront dringt Tageslicht in den quer zum Hauptgebäude liegenden Bauteil des Turnsaales. Auf seiner Dachplatte befinden sich der um einen Niveau-sprung höher liegende Kindergarten und dessen mit Spielgeräten ausgestatteter Grünbereich. Um diesen Bauteil optisch vom Schulhaus abzuheben, wurde er mit einer Holzstulpschalung verkleidet.
Publiziert: Dietl - Gapp - Tscholl, Drei Vinschgauer Architekten im Portrait, 2008 Springer Verlag/Wien