Im Jahr 2017 kamen bei Grabungsarbeiten rund um die Landesfürstliche Burg in Meran Reste der alten Stadtmauer zum Vorschein. In der Folge wurden diese durch ein spezialisiertes Unternehmen behutsam freigelegt und dokumentiert. Höller & Klotzner - Architekten wurden beauftragt, die Musealisierung der historischen Mauern zu planen. Dabei galt es die Reste nicht nur als archäologisches Denkmal erlebbar zu machen, sondern die Musealisierung auch in den Stadtkontext zu integrieren und dadurch in das Geschichtsbewusstsein von Bewohner und Gäste Merans zu verankern. Die unmittelbare Nähe zur Landesfürstlichen Burg erfordert eine sehr zurückhaltende Gestaltung der Fundstelle, ohne Überdachung, ohne Einzäunung und mithilfe weniger Materialien. Die Stadtmauerreste waren teilweise mit Mauern jüngeren Datums überlagert. In Zusammenarbeit mit dem Amt für Bodendenkmäler wurden lediglich jene Mauerreste erhalten, welche der ursprünglichen Stadtmauer zugeordnet werden konnten. Eingefasst wird die Fundstelle mit einem „Metallrahmen“, der zum einen die Fundstelle klar gegenüber dem Vorplatz und dem Park abgrenzt und gleichzeitig die freigelegten Mauerreste hervorhebt. Entlang der Einfahrt zur Landesfürstlichen Burg treppt sich dieser Rahmen vom natürlichen Geländeniveau hinunter zur Ausgrabungsebene ab. Die 3 Abstufungen, nutzbar auch als Sitzstufen, zeigen andeutungsweise das Herausschälen der gefundenen Mauerreste aus dem Gelände durch die Archäologen. Gleichzeitig vermeidet man dadurch den Charakter eines abgesenkten Grabens. Eine Absturzsicherung ist nicht nötig. Sowohl Tritt- und Setzstufe, als auch die abgesenkte Bodenfläche werden mit Corten-Stahl ausgeführt. Zum Park hin weitet sich die Einfassung der Grabungsstätte auf und endet im Stadtpark in einer fließend auslaufenden Abtreppung. In diesem Bereich werden lediglich die Setzstufen in Corten-Stahl ausgeführt, die Tritt- bzw. Sitzstufen sind begrünt. Dadurch wird ein sehr viel weicherer Übergang zur Rasenebene im Park geschaffen. Von Süden führt eine 6-stufige Treppe mit zentralem Handlauf hinunter zum Durchgang zwischen den beiden Resten der historischen Mauer. Für Menschen mit Behinderung ist die archäologische Ausgrabung von Norden her über den Weg entlang der landesfürstlichen Burg zu erreichen. Um eine bessere Vorstellung von der Dimension der ehemaligen Stadtmauer zu erhalten, wurde mittels sehr filigranen Vollprofilen aus Corten-Stahl die Silhouette der alten Stadtmauer nachgebaut. Damit konnte auch veranschaulicht werden, dass Teile der Stadtmauer in die Außenmauer der Landesfürstlichen Burg integriert und heute noch dort ablesbar sind. In diese 10 Rahmen mit 6,40 m Höhe sind Leuchten eingebaut, welche die historischen Mauern und die Umgebung bei Nacht erhellen. Direkt an der Galileistraße wurde eine auskragende Plattform in Corten-Stahl in der Achse der Mauerreste und zwischen den ersten Simulationsstangen vorgesehen. Auf dem gläsernen Brüstungselement hat die Künstlerin Margit Klammer den historischen Stadtgrundriss mit dem Verlauf der mittelalterlichen Stadtmauer dargestellt. Die nunmehr freigelegten Mauerteile werden darin markiert und mit den wichtigsten Informationen zur Stadtmauer ergänzt.
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