Grieser Geschichten: Dank seines milden Winterklimas war Gries im letzten Jahrhundert ein beliebter Kurort mit einer Vielzahl von Hotels und Tummelplatz eines internatio-nalen Publikums. Entlang der Berghänge wurden Kurpromenaden mit mediterraner Bepflanzung angelegt und in den vielen Privatgärten entstanden grosse, verglaste Gewächshäuser, für die Aufzucht von Zitrusfrüchten und Ananas. Bis zur Abschaffung der bis dato hohen Zölle für Überseeimporte, wurden die „Bozner Agrumen“ nach München, Prag und Wien geliefert. Kurz nach 1900 wurde im ältesten Teil von Gries, hinter der alten gotischen Pfarrkirche, der sogenannte „Lofferer“ Hof mit seinem Gewächshaus abge-tragen, um dort den Kindergarten und die Volksschule errichten zu können. Gedanken zum Städtebau: Der Gebäudegruppe, Pfarrkirche, Kindergarten und Grundschule wurde ein eigenständiger vierter Baukörper hinzugestellt. Die neue Turnhalle ergänzt „als letztes Glied in der Kette“ das historisch gewachsene Ensemble zu einem stadträumlichen Quartier und fasst den dazwischen liegenden, grossen Freibereich räumlich ein. Die vor zwei Jahren komplett renovierte Rosminischule bleibt allseitig unverbaut und als freistehender Baukörper erlebbar. Der Schulhof ist eine promenadenartig gestaltete Wegverbindung und führt über mehrere Ebenen quer durch das Quartier hindurch, von der Martin Knoller Strasse bis zum Glaniger Weg. Turnhalle: Die neu hinzugekommene Architektur musste in dieser historischen Nachbarschaft eine eigene Identität bekommen. Entlang der Martin Knoller Strasse fluchtet sie mit dem Kindergarten und begrenzt den Strassenraum in der Perspektive. Die transparente Bauweise erinnert an eine Orangerie, die hier in der Nähe angesiedelt war. Man kann vom Gehsteig aus „quer durchs Gebäude hindurchschauen“ und „auf Schulgebäude und Kirche blicken“. Eine besondere Erwähnung verdient die Konstruktion der ballwurfsicheren Glasfassade mit ihrer hohen Transparenz und „hautartigen“ Glätte: Sie ist eine „elastisch schwingende“ Hängekonstruktion, deren Zugseile innerhalb der Verfugung zwischen den Glasplatten verlaufen. Dank ihrer Gesamtdicke von nur 40mm ist sie dünn wie eine Membran. Der Turnsaal ist so sehr hell und steht in einem sehr starken Bezug zu den alten Kastanien. Die Kinder haben das Gefühl, die Turnstunde fände im Freien statt. Und das ist das, was wir wollten. Die neue Mensa: Als relativ unvermittelt entschieden wurde, noch eine Mensa für 160 Schüler unterbringen zu wollen, sollte weder das Raumangebot der Schule, noch der neu gewonnene Hofraum geschmälert werden. Die hierfür notwendigen Räume entstanden in direkter Verbindung zum denkmalgeschützten Gebäude, ohne das jedoch „angebaut“ wurde. Die neue Mensa nutz den schmalen Zwischenraum von Schule und Straße. Durch die geschickt gesetzten Fenster und die raue Beton-Stein Oberflächen zeigt man offen, dass man sich unter der Erde befindet, ohne dass dies auf Kosten des Wohlempfindens geht.
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