Der architektonisch eigenständige, neue Sakralraum ist städtebaulich exakt in das Konzept des teils mittelalterlichen, teils historistischen Bestands eingebunden. Die alte Querachse aus Süd- und Nordportal wird im neuen Saal, der durch eine verglaste Zwischenzone abgesetzt ist, aufgefangen. Drei primäre Elemente: eine kräftige Mauerscheibe im Westen, die schräg stehende und leicht nach innen geneigte Altarwand sowie ein zeltartig durchhängendes, zum Altarbereich hin ansteigendes Dach definieren den großzügigen Raum. Während außen geschuppte Buntmetallplatten vom Bestand in Naturstein und Verputz sich unterscheiden, erzeugt innen weiches Ahornholz eine milde Raumstimmung. Indem das ehemalige Hauptschiff nur geringfügig adaptiert ist, um als multifunktionales Foyer der neuen Kirche und der Werktagskapelle im alten Chor zu dienen, wird die wichtige städtebauliche Ausstrahlung des Altbaus gewahrt, zugleich aber eine architektonisch differenzierte Raumfolge geschaffen die in dem von Seitenlicht bestrichenen Altarbereich kulminiert.
Auszeichnungen: 3. Südtiroler Architekturpreis 2004
Publiziert: architektur.aktuell, 05/2004; Turrisbabel, 12/2004; l'Arca, 203/2005 Panorama, 01/2005; Space Magazine, 3/2005; Neue Zürcher Zeitung, 02.12.2005; 2000-2006 Neue Architektur in Südtirol 2006; Baumeister, 02.2007; Südtiroler Architekturführer 2013;