Das Projekt für die geschichtsträchtige Kellerei Schreckbichl entwickelte sich schrittweise: Durch mehrere Eingriffe im Laufe der Zeit sollte der Betriebskomplex ein vollständig neues Bild erhalten, und zwar ohne Abrisse, sondern im Dialog mit den bestehenden Gebäuden, Altes und Neues verbindend. In einem ersten Bauprozess sind zwei Materialien gewählt worden, die das Projekt prägen sollten: Holz und Metall. Zwei Materialien, die sich einander annähern und dabei das Existierende umfassen, aber zugleich neue Zwischenräume schaffen. Der Haupttrakt – in dem sich die Edelstahltanks befinden, die Abfülleinrichtung, das Flaschenlager und die Büros – wurde mit einer neuen Fassade aus Eichenholz umhüllt, die 50 Zentimeter von den Wänden des Bestands absteht und Bretter und Fugen in verschiedenen Größen aufweist. Es ist ein in drei Teile gegliederter Baukörper, in dem in einem plastischen und materiellen Spiel Fülle und Leere alternieren. Die runden, reflektierenden Oberflächen des Künstlers Philipp Messner brechen dazu kontrastierend in die ruhige und materiell einheitliche Oberflächenstruktur der Fassaden ein. Auf der gegenüberliegenden Seite markiert eine lange, schwarz beschichtete metallische Konstruktion eine neue Kulisse und wird am Ende zur auskragenden Überdachung eines großen offenen Raums, der bei der Lese als Sammelpunkt für die Trauben fungiert, aber auch als Ort des geselligen Zusammenseins. Im Zuge des zweiten Eingriffs entstand ein Hofbereich, der von einer offenen Metallstruktur mit integrierten Pflanzenkästen begrenzt wird. Dieser vertikale Hängegarten schafft einen harmonischen und dynamischen Raum, der sich je nach Jahreszeit auch farblich ganz unterschiedlich präsentiert. Ein dritter Eingriff, bestehend aus Restaurierung und Integration, schafft einen weiteren neuen Dialog. Es entsteht ein Garten – ein grüner, horizontaler Platz – der als neue Überdachung des Gebäudes dient, mit Blick auf die Weinberge und die Landschaft. Die Fassade spielt mit offenen und geschlossenen Flächen, mit Vorsprüngen und Rücksprüngen, die durch das Wechselspiel von Holzelementen kontinuierliche Schattenspiele erzeugen. Ein Turm an der Hauptfront wird zum neuen Wahrzeichen des Unternehmens, definiert die Identität der Kellerei neu und schafft eine Verbindung zwischen der Fassade und dem auf dem Flachdach gelegenen Grünbereich. Materialität und Maßstab – die Proportionen – spielen eine entscheidende Rolle. Die umliegende Landschaft wird durch die verwendeten Texturen und Farben – Rot, Schwarz, Grün – zur Materie, und spiegelt die Identität der Kellerei und des Ortes wider. Im Inneren erlebt man ein Wechselspiel zwischen intimen und offenen Räumen. Im Laden entsteht ein Spiel aus Materialien, Höhen, durch natürliches und künstliches Licht erzeugten Atmosphären, Farbkombinationen: Räume, die Emotionen erzeugen.
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