JUNGSCHARHAUS SAN LUGANO

Sport, Freizeit & Erholung

Baujahr

Fertigstellung 2002

Zone

Unterland

TRUDEN

Bautyp

Umbau

Denkmalgeschützt

Klimahaus Standard - Keine Angabe

Privat

Bauherr Gioventù Cattolica dell’Alto Adige

Architekt/Partner

Studio Architekten Pardeller Putzer Scherer

Arch. SCHERER MICHAEL

Arch Walter Pardeller

Arch Josef Putzer

Arch. BUSSELLI ROBERTO

Publikationen

Südtiroler Architekturführer 2013
057_2. Südtiroler Architekturpreis 2002

Architekturpreis

2002 Ausgewähltes Projekt

Nach der Kriegserklärung des Königreiches Italien an Österreich- Ungarn 1915, begann man im Grödental, Pustertal und Fleimstal mit dem Bau von dampfbetriebenen Schmalspurbahnen, um die hinzugekommenen Kriegsschauplätze der sogenannten Süd- Westfront mit Nachschub und Baumaterialien versorgen zu können. Nach Kriegsende passten die italienischen Staatsbahnen die Spurweiten an das allgemein übliche Standardmaß an, um die Bahn für den zivilen Personentransport verwenden zu können. Im Zuge der Elektrifizierung der gesamten Strecke wurde in den 20- er Jahren die Umspannstation zur Elektroversorgung in San Lugano neben dem Bahnhof errichtet. Der Bahnbetrieb wurde in den 60er Jahren endgültig eingestellt und die Gleise abgetragen. Das eigentliche Bahnhofsgebäude von 1917 ist in seiner Bauweise mit historisierenden Stilelementen noch der romantisierenden Bautradition des österreichischen Kaiserreichs im ausgehenden Jahrhundert verpflichtet. Die Umspannstation von 1924 trägt deutlich moderne und funktionale Züge, wie sie für viele Gebäude der italienischen Architektur des frühen Rationalismus typisch sind. Die Katholische Jungschar nutzt die Umspannstation im Sommer als Hüttenlager für Kinder und im Winter für Seminare und Fortbildungsveranstaltungen für Jugendliche und Erwachsene. Aus konservatorischen Überlegungen heraus wollten wir weder anbauen, noch die Fassaden verändern; unser Ziel war es vielmehr, dem Ort seine Identität zurückzugeben: - Die Umspannstation wurde in ihrem behäbig- schweren, steinernen Charakter originalgetreu belassen. Innen wurden in die Transformatorenhalle Räume für gemeinschaftliche Tätigkeiten eingepasst, die mit Holz ausgekleidet wurden, um ein wohnliches Ambiente zu erzielen. Im geltenden Bauleitplan ist das Grundstück zwar „Zone für öffentliche Einrichtungen, die ehemalige Schienentrasse jedoch als Umfahrungsstrasse eingetragen; also durfte hier kein dauerhaftes Gebäude errichtet werden. - Auf der ehemaligen Bahntrasse wurde ein 50 m langer Gleisstrang verlegt. Als Unterbringungsort für die 40 Schlafplätze nebst Bädern dient ein „Gebäude“ in Holzbauweise, das auf Eisenbahnwaggons aufgesetzt wurde. Hauptaugenmerk wurde auf eine robuste, hoch wärmegedämmte Konstruktion gelegt. Dach, Wand und Boden wurden als Fertigbauteile vorfabriziert und vor Ort innerhalb einer Woche bezugsfertig montiert. Da in den nächsten Jahren keine Straßenbaumaßnahmen im Landeshaushalt vorgesehen sind, ließen sich die zuständigen Behörden davon überzeugen, dass diese Art der Erweiterung als „mobile Einrichtung“ anzusehen sei und „jederzeit entfernt werden könne“.

Auszeichnungen: Premio Oderzo

mehr Projekte
www.teamblau.com